Ethno-Tarife: Günstig oder teuer?

News vom 20.07.2015

Im Rahmen des Programms „Migranten und Verbraucherschutz in digitalen Märkten“ hat die Verbraucherzentrale Berlin in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Bremen und der Verbraucherzentrale Hamburg bereits im Herbst 2014 sogenannte Ethno-Tarife getestet. Nun liegen die Ergebnisse der zweiten Untersuchung vor …

Mit dem Begriff „Ethno-Tarif“ beziehungsweise „Ethnotarif“ wird ein Tarif bezeichnet, der sich an eine Migrantengruppe richtet, die hier lebt. Vor allem die türkischsprachige Gemeinschaft in Deutschland und russischsprachige Gemeinschaft in Deutschland sind damit gemeint.

Welche Anbieter wurden getestet?
Phase eins der Projektstudie war der Zeitraum Mitte Juni bis Ende Juli 2014. Insgesamt wurden zehn Ethno-Tarife der Anbieter AY YILDIZ, Eco World Connect GmbH, Star Communications GmbH, Turkcell Europe GmbH und Türk Telekom Mobile einem Check unterzogen.

Im Ergebnis seien wichtige Tarifinformationen vor Vertragsabschluss nur mit Mühe auffindbar gewesen oder in Form von Fußnoten dargestellt worden. Auch Kostenfallen bei vermeintlichen Flatrate-Angeboten haben die Verbraucherschützer bemängelt.

Weitaus schwerwiegender war die Tatsache, dass jeder der untersuchten Tarife für Telefonate nach Russland und in die Türkei keine gültigen Widerrufsbelehrungen enthielt. Dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und weitere Informationsdokumente nicht komplett in Russisch oder Türkisch zur Verfügung standen, wurde zum damaligen Zeitpunkt kritisiert. Und wie sieht es aktuell aus?

Ergebnisse der zweiten Untersuchung
Die Tests für Phase zwei des Projekts „Migranten und Verbraucherschutz in digitalen Märkten“ wurden im April dieses Jahres durchgeführt, und zwar bei den gleichen fünf Anbietern.

„Nur eines der untersuchten Unternehmen erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Widerrufsbelehrungen, und bei allen Langzeitverträgen fehlt der Hinweis auf eine mögliche 12-monatige Vertragslaufzeit“, so Eva Bell, Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin. Das Zitat und die folgenden stammen aus einer Presseinformation vom 2. Juli 2015.

Darüber hinaus mangele es bei manchen Anbietern an ausreichenden Hinweisen in puncto Datenschutz. Weitere Kritikpunkte sind unvollständige Angaben zum Datenvolumen, sodass der Vergleich der Tarife erschwert werde. „Kritisch sehen wir auch, dass wichtige Vertragsinformationen nicht übersetzt sind“, sagt Dr. Çiçek Bacik, Leiterin des Projekts.

Positiv sei, dass die Anbieter nach dem ersten Check Anpassungen in ihren AGB und Preisangaben vorgenommen haben. Zudem seien die Impressumsangaben jetzt ausführlicher „und es ist deutlich erkennbar, welche Vertragspartner für den jeweiligen Anbieter tätig sind“.

(eh/teledir)

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