CCC: Code für Handy geknackt
News vom 31.12.2009Die Mitglieder des Chaos Computer Club (CCC) haben auf ihrem 26. Chaos Communication Congress demonstriert, dass der Sicherheitsstandard für Handys entschlüsselt ist. Es geht um 80 Prozent der weltweiten Handykommunkation, die schon seit längerem Sicherheitsdefizite aufweise…
Das zumindest meinen die Mitglieder des Clubs, die mit der Veröffentlichung des Verschlüsselungsalgorithmus A5/1 die Mobilfunkbetreiber endlich zum Handeln bewegen wollen. Mit dem GSM-Sicherheitsstandard telefonieren Menschen in mehr als 200 Mobilfunknetzen.
„Da der Leidensdruck offensichtlich noch nicht groß genug war, sahen sich die Betreiber bisher nicht bereit, den Verschlüsselungsstandard zu ersetzen. Die zum Teil horrenden Preise, die von den Herstellern der Mobilfunkstationen für die – in der restlichen IT-Welt normalerweise kostenlosen – Sicherheitsupdates verlangt werden, wollten sie nicht zahlen“, so der Kommentar von Chaos Computer Club (CCC)-Mitglied Karsten Nohl über die Versäumnisse der Anbieter, der auf dem Internetauftritt des Clubs zu lesen ist.
Der Standard A5/1 kommt seit 22 Jahren zum Einsatz, um Handygespräche sicherer zu machen. Eine Anleitung zum Knacken haben die Chaos Computer Club-Mitglieder veröffentlicht. Alles, „was ein Krimineller nun noch zum Abhören und Entschlüsseln braucht, sind ein handelsüblicher PC und eine im Internet erhältliche Empfängerhardware für die entsprechenden Frequenzbereiche, ähnlich wie eine zum Empfang von Digitalfernsehen notwendige DVBT-Box“, heißt es auf der Homepage weiter.
Eigentlich hatten einige Mitglieder öffentlich demonstrieren wollen, auf welche Weise Handygespräche abhört werden können. Aufgrund rechtlicher Bedenken haben sie es nicht gemacht: „Ein guter Computeringenieur kann die Abhörtechnik nun bauen“, so Nohl zur Vorgehensweise des Chaos Computer Club (CCC).
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