Thema Handyversicherung: Worauf sollte beim Abschluss der Police geachtet werden?

News vom 26.06.2017

Smartphones können teuer sein: Je nach Speicherausstattung müssen bei besonders hochwertigen Geräten wie dem Pixel XL von Google oder dem iPhone 7 Plus durchaus vierstellige Eurobeträge einkalkuliert werden. Auch wenn die Handys durch entsprechende Verträge zumeist vergünstigt abgegeben werden, ist ein Schaden oder Verlust schmerzlich. Im Unterschied zu anderen hochwertigen Elektronikprodukten ist das Smartphone immer dabei, entsprechend leicht kann es hier zu einem Diebstahl kommen. Sind Handyversicherungen sinnvoll, um diese Risiken zu mindern?

Verbraucherschützer stehen Handy Versicherung kritisch gegenüber
Sogenannte Handyversicherungen sollen den Schaden regulieren, wenn das Smartphone beispielsweise durch Wasserkontakt unbrauchbar oder direkt gestohlen wird. Verbraucherschützer sehen diese Policen allerdings kritisch, was unterschiedliche Ursachen hat: Zum einen ist der Schutz eines Smartphones häufig schon durch die Hausratversicherung abgedeckt. Der Leistungsumfang der Police erstreckt sich üblicherweise auf Wasserschäden, Brand und Einbruch. Zum anderen ist eine unabhängige Beratung durch den Mobilfunkfachhandel ohnehin nicht zu erwarten. Die Verkäufer erhalten für Vertragsabschluss üblicherweise eine Provision. Weil zumeist nur ein Tarif angeboten wird, findet eine echte Beratung nicht statt. Zudem sorgt das Kleingedruckte häufig dafür, dass die Versicherungsgesellschaften sich um eine Schadensregulierung drücken können. So wird häufig verlangt, dass die Hand ständig auf dem Smartphone liegt. Handtaschen werden nur als sicherer Aufbewahrungsort akzeptiert, wenn sie mit einem Schloss verriegelt werden können – beide Forderungen sind letztlich realitätsfern. Außerdem zahlen die Policen nur den Wiederbeschaffungswert, was beim Neukauf wenig hilfreich ist.

Tarife von Allianz und Telekom im Vergleich
Einige etablierte Versicherungsgesellschaften wie die Allianz haben ebenfalls Handyversicherungen im Portfolio, auch die Telekom bietet einen durchaus interessanten Tarif an. Der Vorteil der Allianz-Handyversicherung liegt im einfachen Vertragsabschluss per App sowie die Möglichkeit einer monatlichen Kündigung. Außerdem werden hinsichtlich des Handymodells keine Einschränkung vorgenommen, lediglich der Gerätewert entscheidet über den Tarif. Nachteilig sind allerdings die vergleichsweise hohen Selbstbeteiligungen von 30 bzw. 60 Euro. Der kleinere Betrag wird fällig, wenn das Smartphone einen Wert von maximal 400 Euro hat, 60 Euro müssen bei einem Wert zwischen 401 und 1.000 Euro vom Versicherten selbst übernommen werden. Bei einem Taschendiebstahl wird die Erstattung leider direkt ausgeschlossen. Bei der Telekom (Ein Testbericht findet sich hier: https://www.netzsieger.de/p/telekom-handyversicherung) muss eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten eingehalten werden, außerdem fällt auch hier die Selbstbeteiligung vergleichsweise hoch aus – je nach Wert des Smartphones müssen zwischen 20 und 60 Euro selbst gezahlt werden. Der Vorteil besteht allerdings im übrigen Leistungsumfang: Bei Sturz, Bruch, Beschädigung durch Flüssigkeiten, vorher oder eine Überspannung durch das Stromnetz wird der Schaden reguliert. Je nach Tarif versichert die Telekom auch Einbruchsdiebstahl und Raub sowie Kosten, die durch Fremdnutzung nach dem Diebstahl entstehen. Bis zu einer Summe von 2.000 Euro sind also sämtliche Kosten versichert, die aus einen Missbrauch des Smartphones resultieren können. Zu den Ausschlussgründen gehört nur die Fahrlässigkeit des Nutzers sowie die übliche Abnutzung. Eine schwache Akkuleistung ist also kein Grund, die Versicherungssumme zu erhalten.

Die Frage, ob eine Handyversicherung im Einzelfall vielleicht doch sinnvoll ist, kann nicht pauschal beurteilt werden. Bei einem hochwertigen Gerät und vergleichsweise geringen Versicherungsprämien von weniger als fünf Euro im Monat kann es durchaus ratsam sein, eine solche Police abzuschließen. Eine Hausratversicherung ist insbesondere bei jungen Leuten nicht immer vorhanden, außerdem werden Schäden, die unterwegs entstehen, ohnehin nicht ersetzt. Experten raten – wie bei jedem Versicherungsvergleich – dazu, die Versicherungsbedingungen genau zu studieren. Nach folgenden Kriterien sollte eine Police ausgewählt werden:

Quellen der Grafik: https://www.anwalt.de/rechtstipps/handyversicherung-darauf-sollten-sie-achten_107707.html & http://www.n-droid.de/handyversicherungen-das-solltet-ihr-beachten.html)

Wie das Smartphone ganz sicher kaputtgeht
Sicher erscheint allerdings, dass der Tod früher oder später jedes Smartphone ereilt. Auf Platz eins der häufigsten Todesursachen findet sich unangefochten der Fallschaden. Eigentlich müsste diese Schadensursache noch ein wenig präzise aufgegliedert werden: Nicht selten fällt das geliebte Smartphone in die Toilette oder in den Schnee; nicht zu vergessen ist auch der beabsichtigte Fall – beispielsweise bei einem Wutausbruch. Vergesslichkeit kann das Smartphone ebenso ruinieren, allzu oft wird das Gerät auf dem Autodach vergessen. Wer hierzu neigt, sollte auf eine Handyversicherung in jedem Fall verzichten – selbst die beste Police wird bei einer solchen Schadensursache abwinken.

(mb/teledir)

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