Werden Internet-Freundschaften wie echte Freundschaften behandelt?

Laut einer aktuellen Umfrage hat knapp jeder zwei Nutzer (49 Prozent) eines sozialen Online-Netzwerks in diesem schon mal jemandem die Freundschaft aufgekündigt. 43 Prozent der User haben das getan, wenn sie auch im wirklichen Leben unüberbrückbare Differenzen mit der betreffenden Person hatten.

Diese Zahlen stammen aus einer Befragung, die im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) von Mitarbeitern des Meinungsforschungsinstituts Forsa durchgeführt wurde. Um Antwort geben wurden 1.001 deutschsprachige Internetnutzer ab 14 Jahren. Davon gaben 468 an, Mitglied in einem sozialen Online-Netzwerk zu sein. Mehrfachnennungen waren möglich. Die Umfrage ist repräsentativ.

„Soziale Netzwerke wie z.B. Facebook, Twitter, Xing und LinkedIn im Internet sind keineswegs die oberflächliche und unverbindliche Scheinwelt, als die sie zuweilen gesehen werden. Sie spiegeln selbstverständlich reale menschliche Beziehungen wider“, so Professor Dieter Kempf, Präsident des BITKOM, in einer Pressemitteilung vom 26. Januar 2012.

Genau so oft wie bei Streitereien in der Realität wurde online der „Freundschaft beenden“-Knopf gedrückt, wenn jemand sich belästigt oder genervt gefühlt hat. In 28 Prozent der Fälle war der Online-Freund dem Freundschafts-Beender nicht persönlich bekannt.

„Die Verzahnung von Online- und Offline-Welt ist bei jüngeren Menschen offenkundig deutlich stärker als bei älteren. 60 Prozent der unter 30-Jährigen haben virtuelle Freundschaften schon einmal beendet, eine Mehrheit davon (54 Prozent) nennt reale Probleme als Grund. Dagegen hat nur ein Fünftel der über 50-Jährigen überhaupt schon einmal eine virtuelle Beziehung abgebrochen, und davon wiederum nur ein Sechstel (17 Prozent) wegen persönlicher Differenzen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

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